Krankenhausreform zum Erfolg führen – Spitzenversorgung für alle ermöglichen

Das Treffen der Gesundheitsminister am 23. März hat gezeigt, dass Bund und Länder trotz unterschiedlicher Interessenslagen an der Richtung der Krankenhausreform festhalten wollen. Eine so wichtige Reform, die längst überfällig ist und über deren Notwendigkeit sich alle Verantwortlichen einig sind, darf auch nicht scheitern. Bund und Länder müssen sich die Problemlage vor Augen halten und dürfen sich jetzt nicht im Klein-Klein verlieren. Sie müssen anerkennen, dass diese Reform nur gemeinsam gelingen kann. Es bleibt dabei: Die Länder tragen die Verantwortung für die Krankenhausplanung, der Bund für die Betriebskostenfinanzierung. Eine kluge und zukunftsfeste Weiterentwicklung in Krankenhausplanung und –finanzierung ist der Kern für eine gelungene Krankenhausreform.

Dazu sagt Professor Jens Scholz, 1. Vorsitzender des VUD: „Es ist gut, wenn der Bundesgesundheitsminister jetzt einen konkreteren Vorschlag für die Reform machen will, über den er dann mit den Ländern gemeinsam beraten wird. Die Grundidee, mit Levels und Leistungsgruppen die Krankenhausversorgung zukunftsfest weiterzuentwickeln, muss weiterhin im Mittelpunkt stehen. Dies schließt die Ausweisung des Level IIIU der Universitätsklinika ein. Die Leistungsgruppen dürfen zudem nicht mit Anforderungen überfrachtet werden, die gut gemeint aber praktisch nicht umsetzbar sind. Die Kriterien dürfen ambitioniert sein, um Patientinnen und Patienten eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten, aber sie dürfen nicht unerfüllbar sein.“

Jens Bussmann, Generalsekretär des VUD, ergänzt: „Klare, aber in ihrer Anzahl überschaubare Strukturkriterien sind der bessere Ansatz als schwer nachweisbare Prozesskriterien. Darauf muss bei der Entwicklung der Leistungsgruppen geachtet werden. Am Ende brauchen wir Leistungsgruppen, die im Zusammenhang mit Level und Vorhaltefinanzierung stehen. Dabei gilt: Komplexe Leistungsgruppen, die mehr Vorhaltung erfordern, müssen auch mit höheren Vorhaltebudgets assoziiert sein. Dies gilt insbesondere für Universitätsklinika, die ein einzigartiges medizinisches Spektrum vorhalten und damit Patienten weiterhelfen können, wenn andere nicht mehr weiterwissen.“

Die Reform muss am Ende gute Medizin fördern, die den Patientinnen und Patienten zu Gute kommt. Gute Medizin ist heute interdisziplinär und holt je nach Krankheitsbild die geeigneten Expertinnen und Experten zusammen. Das geht auf regionaler Ebene nur durch die Zusammenarbeit in Netzwerken. Uniklinika mit ihrer regionalen Strahlkraft haben die notwendige Größe und Expertise, die regionale Versorgung zu koordinieren. In so einem Netzwerk übernimmt jeder Akteur entsprechend seiner Rolle eine wichtige Aufgabe. So entsteht „Netzwerk statt Stückwerk“ und „Spitzenversorgung für alle“.

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Sebastian Draeger
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