Die Deutsche Hochschulmedizin (DHM) und die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF) begrüßen die Entscheidung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), die Medizininformatik-Initiative (MII) in enger Verknüpfung mit dem Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) weiter zu unterstützen und voranzutreiben. Für die anstehende Förderphase von 2023-2026 stellt das BMBF zu diesem Zweck Mittel in Höhe von rund 200 Millionen Euro zur Verfügung.
Aus Sicht der DHM und der TMF ist die Schaffung einer bundesweiten digitalen Infrastruktur für den Austausch medizinischer Forschungs- und Versorgungsdaten ein Grundpfeiler für ein leistungsfähiges Gesundheitswesen. Die Verstetigung der Förderung der MII durch das BMBF ist auch ein wichtiges politisches Signal für den Forschungsstandort Deutschland.
„Die MII“, so Professor Matthias Frosch, Präsident des Medizinischen Fakultätentages, „unterstreicht die Chancen der Digitalisierung in der Medizin. Diese nun gemeinsam mit dem ebenfalls vom BMBF geförderten Netzwerk Universitätsmedizin weiterzuentwickeln, wird eine wichtige Aufgabe der nächsten Förderphase sein. In der Universitätsmedizin sind dafür alle Expertisen vorhanden, um ein solches digitales Dateninfrastrukturprojekt umzusetzen – von der Generierung von Daten über deren Normierung bis hin zur Nutzung für Forschung und Patientenversorgung.“
Die anstehende Förderphase hat den Ausbau und die Erweiterung der 2018 gestarteten Initiative zum Ziel. „Die MII“, so Professor Jens Scholz, 1. Vorsitzender des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands, „hat den Grundstock für eine bundesweite Forschungsdateninfrastruktur geschaffen, die einen direkten Transfer der Forschung in die Versorgung ermöglicht und dadurch die Behandlung der Patienten direkt verbessert. Das ist ein großer Fortschritt für unser Gesundheitswesen.“
Ziel der MII ist, dass die Daten aus medizinischer Forschung und Krankenversorgung durch die Vernetzung zwischen allen Bereichen der Universitätsmedizin und weiteren Partnern genutzt werden und dadurch die Patientenversorgung verbessert werden kann.
Erfolge hat dieser Austausch bereits in der Verbesserung der Datenlage rund um die COVID-19 Pandemie gezeigt. Im Rahmen des NUM werden Maßnahmenpläne, Diagnostik- und Behandlungsstrategien aller deutschen Universitätskliniken gebündelt und ausgewertet sowie Strukturen und Prozesse geschaffen, die der Versorgung von COVID-19 Erkrankten dienen sollen.
An der MII beteiligen sich alle medizinischen Fakultäten und Universitätskliniken Deutschlands, verschiedene Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Krankenkassen und Patientenvertretungen. Herzstück der Initiative sind die Datenintegrationszentren, in denen die Voraussetzungen für eine standortübergreifende, datenschutzgerechte Verknüpfung von Forschungs- und Versorgungsdaten geschaffen werden. Seit 2018 entwickeln vier Konsortien innovative IT-Lösungen in konkreten Anwendungsbeispielen. Auch der Transfer erfolgreicher Lösungen der MII im Sinne einer Datennutzung, die sektorenübergreifend operiert, wird in Form der Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit pilothaft erprobt.
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