BMBF unterstützt Unimedizin im Kampf gegen COVID-19

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Erforschung von COVID-19 und unterstützt zu diesem Zweck die Universitätsmedizin mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von 150 Millionen Euro.

„Die Universitätsmedizin spielt derzeit eine herausragende Rolle bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. Das gilt sowohl für die Erforschung von COVID-19 als auch für die Versorgung der erkrankten Patienten. Es ist gut und notwendig, dass diese Rolle auch politisch anerkannt und finanziell unterstützt wird“, sagt Professor Dr. D. Michael Albrecht, 1. Vorsitzender des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD).

Dem Forschungsbündnis werden zukünftig alle deutschen Universitätsklinika angehören. Sie sollen nicht nur in der aktuellen Corona-Pandemie, sondern auch in zukünftigen Krisen ihre Pläne und Strategien für Forschungsansätze und Therapien teilen. Zusätzlich werden weitere Akteure des Gesundheitswesens eingebunden. Koordiniert wird das Forschungsbündnis von der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

„Wir sind als Universitätsmedizin in der Lage, Erkenntnisse, die wir aus der Forschung und der Behandlung von COVID-19 gewinnen, zu erheben, zu analysieren und zu teilen, damit sie schnell zu einer flächendeckend bestmöglichen Behandlung führen“, sagt Professor Dr. Matthias Frosch, Präsident des Medizinischen Fakultätentages (MFT).

Hintergrund der Förderung ist die besondere Rolle, die die deutsche Universitätsmedizin derzeit bei der Bewältigung der Corona-Pandemie spielt. Die Universitätsklinika übernehmen neben der Behandlung von teils schwererkrankten Patienten oftmals die Steuerung für die Patientenversorgung in ihrer Region. Damit koordinieren sie, wie die vorhandenen Versorgungskapazitäten in den einzelnen Einrichtungen genutzt werden. Sie übernehmen vielfach die Schulung von Personal anderer Krankenhäuser und Einrichtungen und bringen über Netzwerke ihr Know-How in die Fläche. Zudem beraten die Experten der Unimedizin die zuständigen Landesgesundheitsministerien, die Gesundheitsämter und Krisenstäbe vor Ort. Für diese Rolle sind sie auch deswegen prädestiniert, weil nur die Universitätsmedizin über weitreichende Expertise in der Virologie und Epidemiologie verfügt. Universitätsklinika nehmen somit eine Doppelrolle als Versorger und Koordinator im regionalen Versorgungsgeschehen ein. Hierzu stehen sie untereinander im kontinuierlichen fachlichen Austausch über anerkannte Behandlungsstrategien und Forschungsergebnisse. Diese Vernetzung befähigt sie dazu, auch andere Krankenhäuser in ihrer Region, den öffentlichen Gesundheitsdienst vor Ort und sonstige maßgebliche Akteure bei der Patientenversorgung zu unterstützen. Auch stellt die Universitätsmedizin die kontinuierliche ärztliche Ausbildung  weiterhin sicher.

Die Universitätsmedizin übernimmt die Rolle des regionalen Koordinators und Versorgers aber nicht erst seit der Corona-Pandemie. Seit etwa 20 Jahren ist eine zunehmende Dynamik vergleichbarer Geschehen zu verzeichnen: Im Jahr 2002 SARS, 2004 „Vogelgrippe“ (Influenza A/H5N1), 2009 „Schweinegrippe“ (Influenza A/H1N1), 2011 EHEC und die seit 15 Jahren zunehmend bedrohliche Epidemie von multiresistenten Bakterien. In praktisch allen Fällen hat die Universitätsmedizin durch ihre Expertise und Netzwerke das Ausbruchsmanagement und Erforschung von Diagnostik und Therapie erfolgreich beherrscht. Durch die Kombination von Klimawandel, Bevölkerungswachstum, demographischem Wandel und Migration wird die Dynamik weiter verschärft. Insofern besteht Handlungsbedarf, der Universitätsmedizin die notwendigen Instrumente an die Hand zu geben, um sie auf künftige Szenarien besser vorzubereiten.

Das BMBF hat mit der Förderung die zentrale Rolle der Universitätsmedizin in der derzeitigen Epidemie anerkannt. Diese Förderung ist ein wichtiger Schritt. Die besonderen Aufgaben der Universitätsmedizin im Gesundheitssystem müssen von allen Akteuren anerkannt und auch zukünftig politisch unterstützt werden. Nur so kann die Universitätsmedizin ihrer besonderen Rolle in der Corona-Epidemie und darüber hinaus gerecht werden.

Kontakt Deutsche Hochschulmedizin e.V.

Stephanie Strehl-Dohmen
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